Strauchelnde KONJUNKTUR:
Neuer Gegenwind (auch) für Familien
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HBF-Aktuell, Tübingen 13. Oktober 2014, erstellt 18:40 Uhr, Stand 19:48 Uhr
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Deutschlands international bewundertem Konjunkturmärchen droht der "plötzliche" Absturz (vgl. HBF 10.10.14 und HPL). Familien hatten allerdings schon in den letzten Jahren wenig Grund zu ungetrübter Freude, wie eine aktuelle Statistik zeigt (HPL und HBF 2013). Immerhin konnten (nicht nur) sie wenigstens die Hoffnung haben, von der "demographischen Rendite" zu profitieren (vgl. HBF 2014 und HPL). Angesichts der sich jetzt abzeichnenden Maßnahmen zur Rettung des Wirtschaftswachstums (HPL) dürfte auch dieser Blütentraum schnell ausgeträumt sein.

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HBF-VOLLTEXT
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Deutschlands international bewundertem Konjunkturmärchen droht der "plötzliche" Absturz (vgl. dazu HBF 10.10.14):
 
IWF-Treffen in Washington
 
DEUTSCHLAND WIRD ZUM SORGENFALL
Beim Treffen der Weltfinanzelite gerät Deutschland unverhofft in den Fokus: Die schlechten Wirtschaftsdaten schüren bei Politik und Bankern Angst vor einer Rezession. Die USA fürchten, Europa könnte ihnen den Aufschwung verderben.
Aus Washington berichtet Stefan Kaiser
 

Familien hatten allerdings schon in den letzten Jahren wenig Grund zu ungetrübter Freude, wie eine aktuelle Statistik zeigt: 

DGB Pressemitteilung 13.10.2014

ARMUTS-RISIKO VON KINDERN NIMMT WIEDER ZU

Fast zwei Millionen Kinder leben in Familien, die auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind. Entgegen dem Trend in der Gesamtbevölkerung ist das Armuts-Risiko von Kindern in Deutschland seit 2012 sogar wieder gestiegen. Der DGB fordert ein Aktionsprogramm, das den Kindern Perspektiven bietet – und den Eltern Arbeit ermöglicht.

 

DGB, arbeitsmarkt aktuell 05/2014 (September), Seite 5

3. Daten zu Kindern als Armutsrisiko

(…) Die allgemeine Hilfequote (Anteil der Hartz-IV-Bezieher/innen an der Bevölkerung unter 65 Jahren) betrug Anfang 2014 immer noch 9,5% 10 . D.h. fast jede/r Zehnte ist auf Hartz IV angewiesen. Die Hilfequote der Kinder unter 15 Jahren beträgt hingegen 15,6%. Während die allgemeine Quote seit 2012 konstant geblieben ist, ist die der Kinder im nicht erwerbsfähigen Alter sogar noch um 0,6 Prozentpunkte gestiegen. D.h. das Risiko, auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen zu sein, ist in den letzten Jahren insgesamt nicht geringer geworden und bei den Kindern hat es sich sogar noch erhöht. Die politischen Erfolgsmeldungen, die Hartz-IV-Empfängerzahlen sänken, können sich also allenfalls auf die absoluten Zahlen beziehen und auch die stagnieren weitgehend bzw. der leichte Rückgang ist überwiegend der demografischen Entwicklung geschuldet: Die Zahl der Kinder insgesamt nimmt ab und mehr Ältere kommen ins Rentenalter. Im Januar 2014 waren immer noch 6,1 Mio. Menschen unter 65 Jahren von Hartz IV abhängig, darunter mehr als 1,6 Mio. Kinder unter 15 Jahren.

siehe dazu auch:
 
Immerhin konnten (nicht nur) Familien wenigstens die Hoffnung haben, von der "demographischen Rendite" am Arbeitsmarkt zu profitieren (vgl. HBF 30.04.14)…..(HBF-Premium)

Angesichts der sich jetzt abzeichnenden Maßnahmen zur Rettung des Wirtschaftswachstums dürfte auch dieser Blütentraum schnell ausgeträumt sein ….(HBF-Premium)
 

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