°42,8 Millionen Erwerbstätige im Dezember 2014!WIESBADEN – Im Dezember 2014 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 42,8 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland erwerbstätig. Das waren 411 000 Personen oder 1,0 % mehr als im Dezember 2013. Auch in den Monaten Oktober und November 2014 hatte die Zuwachsrate zum Vorjahresmonat 1,0 % betragen. (….)
Erwerbsquoten nach Geschlecht, Alter und Berufsausbildung In Prozent | ||||
Frauen | ||||
1993 | 2003 | 2013 | ||
15 bis 24 Jahre | 72,8 | 74,5 | 79,2 | |
30 bis 34 Jahre | 71,4 | 77,7 | 80,3 | |
35 bis 39 Jahre | 73,9 | 79,5 | 80,7 | |
40 bis 44 Jahre | 75,7 | 82,2 | 84,7 |
°FamilienpolitikSchwesig will Alleinerziehende stärkenEin Viertel der alleinerziehenden Mütter muss von Hartz-IV-Leistungen leben. Das will Familienministerin Schwesig ändern. Eine Untersuchung stützt nun ihre These vom ungenutzten Potenzial, das Mütter und Väter ohne Ehepartner bieten.Von Vera Kämper°Hamburg – Familienministerin Manuela Schwesig hat Alleinerziehenden eine größere Unterstützung in Aussicht gestellt. (…) Nun erhärtet eine von ihrem Ministerium in Auftrag gegebene Untersuchung, dass sich diese Pläne auch wirtschaftlich lohnen könnten.Laut der Prognos-Untersuchung sind Alleinerziehende überwiegend gut ausgebildet, 78 Prozent von ihnen verfügen über einen mittleren oder hohen Bildungsabschluss. "Damit sind sie ein wichtiges Potenzial mit Blick auf die Fachkräftesicherung", heißt es in dem Papier. (…)Laut der Untersuchung sind alleinerziehende Frauen genauso häufig erwerbstätig wie Mütter in Paarfamilien – 67 Prozent von ihnen gehen einer Arbeit nach. Und Alleinerziehende bleiben demnach im Schnitt sogar fünf Stunden pro Woche länger am Arbeitsplatz als Mütter mit Ehemann.2004 wurde ein Entlastungsbetrag für Alleinerziehende eingeführt: Durch ihn können Mütter oder Väter bei ihrer Steuererklärung 1308 Euro im Jahr von ihren zu versteuernden Einkünften abziehen. Dieser Freibetrag erreicht bisher 1,1 Millionen Haushalte und bewirkt laut der Prognos-Studie immerhin, dass rund 20.000 Alleinerziehende kein Hartz IV zusätzlich beziehen müssen. Die Auswertung zeige, dass es sich "um eine im Verhältnis zu den Kosten sehr effiziente Leistung" handele, denn sie stärke die erwerbstätigen Alleinerziehenden", heißt es in der vom Ministerium in Auftrag gegebenen Papier.Das Problem: Seit seiner Einführung ist der Entlastungsbetrag nicht mehr erhöht worden. Das müsse sich nun ändern, sagte Schwesig SPIEGEL ONLINE (…) Woher das Geld für die Finanzspritzen kommen soll, muss die Sozialdemokratin nun mit Finanzminister Wolfgang Schäuble aushandeln.
°Immer längere Fehlzeiten im BerufDepression wird zur VolkskrankheitWegen ihrer Psyche lassen sich deutsche Arbeitnehmer immer länger krankschreiben. Die Unternehmen kostet das Milliarden.von Rainer Woratschka(…) Wobei es große Unterschiede bei den Berufsgruppen gibt. Am häufigsten blieben Callcenter-Mitarbeiter wegen ihrer Psyche zuhause. Es folgen Altenpfleger, Kindererzieher und Verwaltungsangestellte. Am wenigsten traf es Ärzte, Software-Entwickler und Uni-Dozenten. Offenbar, sagt Baas, spiele nicht nur Stress im Beruf, sondern auch fehlende Selbstbestimmtheit eine wichtige Rolle.°Frauen fast doppelt so stark betroffen°Frauen ließen sich der Studie zufolge wegen Depressionen weit häufiger krankschreiben als Männer. Sie kamen im Schnitt auf 1,3 Fehltage, Männer nur auf 0,8. Bei den Verschreibungen war der Unterschied noch auffälliger: Während 4,4 Prozent der erwerbstätigen Männer Antidepressiva verordnet bekamen, waren es bei den Frauen knapp acht Prozent. (…)
°Pfleger werden billig abgespeistFachkräfte in der Altenpflege verdienen ein Fünftel weniger als in anderen BranchenVon Timot Szent-Ivanyi°(…) Eine neue Untersuchung, die sich erstmals detailliert mit der Bezahlung der Altenpfleger beschäftigt, bestätigt das nun. Die Krankenpfleger stehen dagegen überraschend gut da.Was die Experten des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) herausgefunden haben, überrascht in seinem Ausmaß selbst Experten: Wer als ausgebildeter Pfleger alte Menschen in einem Heim oder einer ambulanten Einrichtung betreut, verdient bis zu 20 Prozent weniger als Fachkräfte in anderen Berufen. Im Vergleich zu Krankenpflegern beträgt der Unterschied sogar bis zu 30 Prozent. Zu beobachten ist bei den Gehältern der Altenpfleger zudem ein sehr starkes West-Ost und ein Nord-Süd-Gefälle. (…)Die Studie ergab auch, dass in der Pflege deutlich mehr Menschen in Teilzeit arbeiten als in anderen Branchen. Das liegt unter anderem daran, dass in diesem Beruf überwiegend Frauen tätig sind. So beträgt die Teilzeitquote in der Altenpflege bei den Fachkräften 53 und bei den Helfern über 70 Prozent, während der Gesamtdurchschnitt in Deutschland nur bei 27 Prozent liegt. Die Teilzeitarbeit ist aber vor allem in den neuen Ländern nicht freiwillig: Hier gaben 46 Prozent der Befragten an, keinen Vollzeitjob gefunden zu haben. Im Westen betrug dieser Anteil weit unter 20 Prozent.
Laumann forderte als Konsequenz aus der Studie eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte. Dies sei zwar Sache der Tarifpartner und nicht der Politik. Aber: Wenn Fachkräfte in der Altenpflege ein Fünftel weniger verdienten als in anderen Branchen „läuft etwas falsch“.°Zum Hintergrund:
Diese und andere "Nebenwirkungen" scheinen nur die persönlich gerade vom Vereinbarkeitsstress selbst betroffene Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles zu beschäftigen (vgl. HBF 12.01.15). Der Wille nach einer konzeptionellen Antwort darauf ist allerdings in der schwarz-roten Koalition nicht erkennbar.
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aus: Wachsende Bedeutung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt. DIW Wochenbericht 28.01.15, Nr. 5 / 2015
Laut Beschäftigungsstatistik betragen die Frauenanteile zum 31.12.2013 in den hier betrachteten Pflegeberufen zwischen 80 und 90 Prozent (Fachkräfte in der Krankenpflege: 87 %, Fachkräfte in der Altenpflege: 85 %, Helfer in der Krankenpflege: 82 %, Helfer in der Altenpflege: 89 %).
(aus: "Was man in den Pflegeberufen in Deutschland verdient". IAB-Studie 27. Januar 2015. Seite 8, Anmerkung 7