Schrumpf-Alterung (1):

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Experten plädieren für demographischen Optimismus

– „Beipackzettel“ beschreibt allerdings auch „Nebenwirkungen“

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HBF-Aktuell, Tübingen 1. Oktober 2014, erstellt 17:50 Uhr, Stand 20:57 Uhr

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Die programmierte Schrumpf-Alterung der Bevölkerung wird von Politik und Experten im In- und Ausland bislang stets nur als “Herausforderung” für Wirtschaft und Gesellschaft beschrieben (vgl. z.B. HBF 2012). Renommierte Forscher zeichnen jetzt in einer neuen Langzeitanalyse am Beispiel Deutschlands ein höchst optimistisches Bild von den künftigen Möglichkeiten des demographisch gewandelten Landes (HPL). Bei der medialen Freude darüber (HPL) sollten allerdings die “Nebenwirkungen” dieser frohen Botschaft nicht übersehen werden (HPL).

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HBF-VOLLTEXT

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Die programmierte Schrumpf-Alterung der Bevölkerung wird von Politik und Experten im In- und Ausland bislang stets nur als “Herausforderung” für Wirtschaft und Gesellschaft beschrieben (vgl. z.B. HBF 30.04.12). Die renommierter Forscher/innen des Max-Planck-Instituts für demographische Forschung in Rostock zeichnen jetzt in einer neuen Langzeitanalyse am Beispiel Deutschlands ein höchst optimistisches Bild von den künftigen Möglichkeiten des demographisch gewandelten Landes. Die alternde Bevölkerung in Deutschland werde produktiver, ökologischer, reicher und gesünder sein und dabei sogar noch mehr Freizeit haben:

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plosone.org Published: September 24, 2014

The Advantages of Demographic Change after the Wave:

Fewer and Older, but Healthier, Greener, and More Productive?

 Fanny Kluge,  Emilio Zagheni,  Elke Loichinger,  Tobias Vogt

Abstract

 

Population aging is an inevitable global demographic process. Most of the literature on the consequences of demographic change focuses on the economic and societal challenges that we will face as people live longer and have fewer children. In this paper, we (a) briefly describe key trends and projections of the magnitude and speed of population aging; (b) discuss the economic, social, and environmental consequences of population aging; and (c) investigate some of the opportunities that aging societies create. We use Germany as a case study. However, the general insights that we obtain can be generalized to other developed countries. We argue that there may be positive unintended side effects of population aging that can be leveraged to address pressing environmental problems and issues of gender inequality and intergenerational ties.

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Bei der medialen Freude darüber….

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F.A.Z., Mittwoch den 01.10.2014

Gut altern

Im Zuge der öffentlichen Debatte über das Altern und den demographischen Wandel wird vor allem über Belastungen geredet. (….)Statt Schufterei also mehr Müßiggang. Alt werden ist die einzige Möglichkeit, lange zu leben. Vielleicht sind die Aussichten doch nicht so düster, wie man bisweilen glauben konnte: Denn wer will nicht leistungsfähiger, wohlhabender, gesünder und ausgeruhter sein?      

hka.

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….sollten allerdings die “Nebenwirkungen” dieser frohen Botschaft nicht übersehen werden. Die demograhisch-heitere Vision der MPI-Forscher gilt nicht für die Babyboomer-Generation der 50er- und 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts, sondern erst nach Auslaufen dieser “Welle” (= dem Aussterben dieser Generation) ab dem Jahr 2040:

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In the decades prior to 2040, the consequences of population aging are expected to be largely negative, as the baby boomers reach retirement age and dependency ratios and expenditures for pensions and health care increase. Still, we found evidence that after a period of transition, population aging could have effects that are positive, at least in part.

(aus: The Advantages of Demographic Change after the Wave)

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Zum Thema siehe auch:

         HBF-Themen-Archiv “Alterung / Entwicklung …..”

 

 

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