Schrumpf-Alterung (3):

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Schwarz-rote Pflegereform:

Spät, aber „groß“ – und kaum wirksam

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HBF-Aktuell, Tübingen 1. Oktober 2014, erstellt 18:40 Uhr, Stand 21:40 Uhr

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Die große und weiter wachsende Zahl der Pflegebedürftigen ist trotz der 1995 eingeführten “Pflegeversicherung” ein politisches Dauerproblem. Nach mehrfachen Ankündigungen der Bundesregierungen hat die schwarz-rote Koalition Leistungsverbesserungen beschlossen, die ab dem 1. Januar 2015 in Kraft treten sollen (HPL). Ihre praktischen Auswirkungen werden allerdings weit unter den geschürten Erwartungen liegen, wie die Praktiker/innen vor Ort dem ministeriellen Führungspersonal gerade ins Stammbuch geschrieben haben (HPL).

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HBF-VOLLTEXT

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Die große und weiter wachsende Zahl der Pflegebedürftigen ist trotz der 1995 eingeführten “Pflegeversicherung” ein politisches Dauerproblem. Nach mehrfachen Ankündigungen der Bundesregierungen hat die schwarz-rote Koalition Leistungsverbesserungen beschlossen, die ab dem 1. Januar 2015 in Kraft treten sollen:

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Bundesgesundheitsministerium 11.07.14

Was ändert sich ab dem 1. Januar 2015?

DAS ERSTE PFLEGESTÄRKUNGSGESETZ

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Die praktischen Auswirkungen dieser Gesetzesänderung werden allerdings weit unter den geschürten Erwartungen liegen, wie die Praktiker/innen vor Ort dem ministeriellen Führungspersonal gerade ins Stammbuch geschrieben haben:

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Schwäbisches Tagblatt  01.10.2014

Pflegeproblem insgesamt lösen

Annette Widmann-Mauz (CDU) diskutierte im Mössinger Haus Blumenküche

Pflege ist ein Thema, das Menschen bewegt. Zu einem ihrer „Pflegefachgespräche“ hatte Annette Widmann-Mauz (CDU) nach Mössingen eingeladen. Die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium erläuterte die Pflegestärkungsgesetze, die kommen werden, am Montagabend im Pflegeheim „Haus Blumenküche“. Experten befürchten allerdings, dass sich nicht allzu viel ändern wird.

Jürgen Jonas

(…) Mössingen. Der Dachgeschoss-Saal ist mit 90 Zuhörern fast überfüllt, als Annette Widmann-Mauz von Kaspar Pfister, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Benevit-Gruppe, begrüßt wird. (….) „Wir wollen niemand schlechter stellen“, sagte Widmann-Mauz. Die erhöhten Leistungen – wie erfahren die Menschen davon? Die Fachkräfte, die Mitarbeiter der Pflegekassen und die Seniorenräte sollen es weitertragen. „Die Betroffenen müssen wissen, was ihnen zusteht“, so die Staatssekretärin.

 Bei 50 Leuten nur ein neuer Mitarbeiter

 Pfister bezeichnete in der Diskussion die Gesetze als Schritte, die durchaus in die richtige Richtung führten, goss aber auch „Wasser in den Wein“. Die Welt der Pflege werde sich nicht gravierend ändern. Die „Blumenküche“ habe 50 Mitarbeiter in Mössingen, durch Umsetzung der neuen Pläne könne voraussichtlich gerade mal ein neuer Mitarbeiter beschäftigt werden. Auch die Vertreterin einer anderen Einrichtung kritisierte, die Pflege profitiere, trotz einiger guter Ansätze, leider nicht von den neuen Gesetzen, es werde für die Beschäftigten keine wirkliche Entlastung geschaffen. Der Pflegeberuf, dessen Anforderungen immer anspruchsvoller würden, werde nicht attraktiver gemacht. Die Diskussion geht auch für Widmann-Mauz weiter, man befinde sich eben in einer Umbauphase, strebe aber an, „das Problem insgesamt zu lösen.“

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siehe dazu auch:

STUTTGARTER NACHRICHTEN  27.09.2014

Notstand in der Altenpflege

60 Patienten pro Nachtschicht

Altenpflegeheime suchen händeringend Personal – und es fehlen noch viel mehr Leute. Laut einer Erhebung der Gewerkschaft Verdi müsste es in Baden-Württemberg über 20 000 zusätzliche Stellen geben, um vernünftige Pflege gewährleisten zu können.

Jürgen Bock

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Zum Thema siehe auch:

         HBF-Themen-Archiv “Alterung /…. Reaktion…..”

 

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