- HBF-Service 13.08.14, 21:22 Uhr
- Deutscher Familienverband, Mittwoch, 13. August 2014 15:03
Lancierte das Bundesfamilienministerium eine Studie um Stimmung zu machen?
Eine Studie des Deutschen Jugendinstituts soll nachgewiesen haben, dass das Betreuungsgeld angeblich vor allem Familien mit Migrationshintergrund und geringer Bildung davon abhält, ihre Kleinstkinder in die Kita zu geben. Nun wurden gravierende methodische Mängel nachgewiesen und REPORT MAINZ erhebt den Vorwurf, dass Manuela die Studie lanciert hat, um Stimmung gegen das Betreuungsgeld zu machen.
“Diese Studie sagt überhaupt nichts aus über ein Jahr Betreuungsgeld, weil sie vor dem Inkrafttreten des Betreuungsgeldes entstanden ist”, so Professor Stefan Sell von der Hochschule Kassel. “Es ist skandalös, wenn Politiker sich auf diese Studie beziehen, die nun mal überhaupt keine verwertbaren Informationen enthällt.”
Als ein Teil der Studie mit dem Titel “Kommunale Bedarfserhebungen” veröffentlicht wurde, berichtete die Presse über die angeblichen negativen Auswirkungen des Betreuungsgeldes und sahen den Vorwurf gegenüber Migranten und Familien in prekären Lebenslagen bestätigt. Dankbar haben Politiker der SPD, der Bündnis 90/Grünen sowie der LINKEN die Ergebnisse der Studie aufgenommen. “Nach Ansicht von Sozialwissenschaftler Prof. Sell, der die Studie für REPORT MAINZ analysiert hat, erlaubt die Untersuchung jedoch keinerlei Aussage über die Wirkung des Betreuungsgeldes, weil die Befragung der Eltern bereits vor der Einführung dieser Leistung stattgefunden hat. Zudem enthalte sie haarsträubende Rechenfehler und weise gravierende methodische Mängel auf. Es handle sich um eine unzulässige politische Instrumentalisierung einer pseudowissenschaftlichen Studie”, berichtet REPORT MAINZ.
Dass sich das Bundesfamilienministerium eines Kommentars verweigert, ist kaum nachzuvollziehen.
Weiterführende Informationen
Sendung REPORT MAINZ vom 12. August 2014
FOCUS Magazin vom 9. August 2014: Familienverband kritisiert Ministerin
DFV-Pressemitteilung vom 29. Juli 2014
Foto: Bundesregierung / Denzel
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