Notice: Function _load_textdomain_just_in_time was called incorrectly. Translation loading for the wpeditor domain was triggered too early. This is usually an indicator for some code in the plugin or theme running too early. Translations should be loaded at the init action or later. Please see Debugging in WordPress for more information. (This message was added in version 6.7.0.) in /homepages/12/d4295224356/htdocs/heidelberger-familienbuero.de/wppress/wp-includes/functions.php on line 6121 Bildung-im-PISA-Format_Neue_Kritik_120514p | HEIDELBERGER BÜRO FÜR FAMILIENFRAGEN UND SOZIALE SICHERHEIT (HBF)
Bundesweiter Informations- und Pressedienst zur Familienpolitik, Sozialpolitik, Demographiepolitik und Nachwuchspolitik – ÜBERPARTEILICH – VERBANDSUNABHÄNGIG – SPENDENFINANZIERT / www.heidelberger-familienbuero.de
„Bildung“ im PISA-Format:
Politik sieht sich auf dem Zug des Fortschritts
– Die (Experten-)Kritik wächst weiter
°
HBF-AKTUELL Tübingen 12. Mai 2014, erstellt 19:55 Uhr, Stand 20:55 Uhr
°
Die Bildungspolitik in Bund und Ländern hält die PISA-Kriterien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für einen geeigneten Maßstab zur Entwicklung des Schulwesens in Deutschland. Deren Anwendung in der Praxis produziert allerdings Ergebnisse, die jetzt bei politischen Beobachtern (HPL) und Eltern die Alarmglocken schrillen lassen (HPL). Bestärkt werden sie in ihren Vorbehalten zudem durch eine kürzlich ins Leben gerufene Initiative von Bildungsexperten, die das international kompatible Bildungskonzept der einflußreichen Wirtschaftsorganisation grundsätzlich in Frage stellen (HPL).
°
HBF-VOLLTEXT
°
Die Bildungspolitik in Bund und Ländern hält die PISA-Kriterien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für einen geeigneten Maßstab zur Entwicklung des Schulwesens in Deutschland. Deren Anwendung in der Praxis produziert allerdings Ergebnisse, die jetzt bei politischen Beobachtern und Eltern die Alarmglocken schrillen lassen:
Viele “Hintertürchen” und weichere Zulassungskriterien: Die Berliner Bildungsverwaltung versucht, die Zahl der Schul-Durchfaller zu senken. Die Wirtschaft ist skeptisch und setzt vermehrt auf eigene Aufnahmetests.
WENN ERFOLG VERORDNET WIRD, SCHEITERN DIE SCHÜLER EBEN SPÄTER
Der Senat ist offenbar krampfhaft bemüht, die neu gestartete Sekundarschule via Abschlussquoten zum Erfolgsmodell puschen zu wollen. Viele Lehrer fühlen sich an DDR-Zeiten erinnert, als Erfolgsquoten vorab festgeschrieben wurden.
Unser Autor macht sich Sorgen um die Berliner Schüler. Von gleichgültigen und skrupellosen Politikern und Bürokraten würden sie nicht aufs Leben vorbereitet. Alles was auf sie wartet, ist eine Katastrophe.
Bestärkt werden die Kritiker der PISA-gerechten-Bildungspolitik zudem durch eine kürzlich ins Leben gerufene Initiative von Bildungsexperten und -Praktikern, die das international kompatible Bildungskonzept der einflußreichen Wirtschaftsorganisation ganz grundsätzlich in Frage stellen:
Pisa und Co haben zu einer Besessenheit der Schulen mit Ranglisten geführt. Nun warnen Pädagogen in einem offenen Brief vor den Folgen der Testseligkeit
Jürgen Kaube
Ein offener Brief an Andreas Schleicher macht die Runde. Schleicher ist OECD-Koordinator der Pisa-Studien und eine Art Dauerratgeber an Schulsysteme weltweit. Er wird nun aufgefordert, die Folgen seines Tuns und das der Pisa-Befürworter zur Kenntnis zu nehmen. Die gut einhundertdreißig Erstunterzeichner des Briefes sind Forscher, Lehrer und Schulleiter, Statistiker und Verwaltungsfachleute, von Oxford über Stockholm, Wien und Berlin bis Stanford. Initiator der Aktion ist der an der New Yorker State University lehrende Erziehungswissenschaftler Heinz-Dieter Meyer.
Und ihre Beschreibung der Pisa-Folgen liest sich so: Die Bildungspolitik starrt gebannt auf jedes Testergebnis und blendet alles andere aus. Für viele zählt nur noch, ob ihr Land sich in den Rangtabellen verbessern konnte. Immer mehr Tests bestimmen das Leben an den Schulen. Alles werde inzwischen getestet und in Rangfolgen gebracht: Schüler, Schulen, Regionen, Nationen, Lehrer, Verwaltungen. Die OECD werde zum „globalen Schiedsrichter über Mittel und Ziele von Bildung“ – und das, obwohl man wisse, wie wenig verlässlich die Aussagen dieser Tests seien: Man denke nur an das unerklärte Verschwinden Finnlands von der Pisa-Tabellenspitze.
Dieser „Wettlauf um Testergebnisse“ verändere den Unterricht nicht zum Guten. (….)