NACHWUCHSPOLITIK als Zukunftsthema:
Wird die AfD zur neuen Familienpartei?
– Expertenanhörung läßt aufhorchen
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HBF-Aktuell, Tübingen 02.02.15, erstellt 20:25 Uhr, Stand 21:00
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Der Bundesparteitag der AfD am Wochenende in Bremen diente nicht nur zur Korrektur der internen (Macht)Strukturen. Bemerkenswert war für Beobachter vor allem auch der Auftritt und die Debatten mit zwei hochrenommierten Experten, die sich der bundesdeutschen Nachwuchmisere widmeten (HPL). Ob deren Analysen und Lösungen zu einem Aufbruch der bundesdeutschen Familienpolitik beitragen können, wird sich allerdings noch herausstellen müssen.
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HBF-VOLLTEXT
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Der Bundesparteitag der AfD am Wochenende in Bremen diente nicht nur zur Korrektur der internen (Macht)Strukturen. Bemerkenswert war für Beobachter vor allem auch der Auftritt und die Debatten dem renommierten Bevölkerungsforscher Herwig Birg und dem Familienexperten Jürgen Borchert (Sozialrichter a.D.), die sich der bundesdeutschen Nachwuchmisere widmeten:
F.A.Z., Montag den 02.02.2015 Wirtschaft 15°DIE AFD WILL JETZT FAMILIENPARTEI SEINAuf dem Parteitag empfehlen Wirtschaftsfachleute Mütterquote, Familiensplitting und Extrarente für Eltern°jja. BREMEN, 1. Februar. Von außen betrachtet, hat sich der Parteitag der eurokritischen AfD vor allem mit eigenen Personalquerelen befasst. Doch die rund 1650 Mitglieder widmeten sich auch Stunden um Stunden den Vorträgen von Wirtschaftsfachleuten. So warnte der Demographieforscher HERWIG BIRG: „Je höher der Wohlstand eines Landes, desto geringer die Kinderzahl pro Frau.“ Unterlegt durch unzählige Schaubilder, zeigte der Bevölkerungswissenschaftler, dass der Anteil kinderloser Frauen in zwei Gruppen am niedrigsten ist – nämlich in Familien mit geringem Ausbildungsstand und unter Zuwanderern. Doch auch durch Zuwanderung, von der es in Deutschland mehr gebe als in jedem anderen EU-Land, werde sich das Problem der steigenden „Rentner- und Altenpflegequote“ nicht lösen lassen. „Nicht geborene Kinder können keine Eltern mehr werden“, rief Birg und sprach von einem „Kolonialismus auf demographische Art“. (….)Birg legte der AfD ein paar Rezepte ans Herz. (….)
JÜRGEN BORCHERT, bis vor kurzem Vorsitzender Richter am Landessozialgericht Hessen, hieb in eine ähnliche Kerbe. „Seit Jahrzehnten ist klar, dass wir die Sozialversicherungen an die Wand fahren“, sagte der Jurist. (…) Sein Vorschlag: Sozialversicherungsbeiträge werden durch einen Zuschlag auf die Einkommensteuer ersetzt.Als „wissenschaftlichen Müll von der übelsten Sorte“ geißelte er hingegen eine Prognos-Studie, der zufolge der Staat Familien schon jetzt mit 200 Milliarden Euro jährlich fördere. Vielmehr würden im Interesse der Wirtschaft Mütter zur Reservearmee für den Arbeitsmarkt flottgemacht, obwohl Deutschland „Weltmeister in Kinderlosigkeit“ sei. (…)°und HBF-Premium
Ob die vorgetragenen Analysen und Lösungen von Herwig Birg und Jürgen Borchert tatsächlich zu einem Aufbruch der bundesdeutschen Familienpolitik beitragen können, wird sich allerdings noch herausstellen müssen.
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