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Familienfeindlichkeit macht sich bezahlt:
Neue Studien rechnen wirtschaftliche Erfolge vor
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HBF-AKTUELL Tübingen 24. März 2014, erstellt 15:25 Uhr, Stand 18:32 Uhr
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Familienfreundlichkeit entwickelt sich zum Markenzeichen der deutschen Wirtschaft – das hat ihr (nicht nur) das Bundesfamilienministerium bereits vor zwei Jahren attestiert (HPL). Angesichts des demographisch bedingten Fachkräftemangels sei dies zudem eine zwangsläufige Entwicklung (HPL). Eine aktuelle, unternehmensnahe Umfrage kann diesen Befund jedoch keineswegs bestätigen (HPL). Dennoch muß eine heute veröffentlichte Studie der Wirtschaft zugestehen, ihre Personalressourcen bisher äußerst erfolgreich einzusetzen (HPL). Gerade bei den Leistungsträgern/innen sind die Rahmenbedingungen derzeit so gestellt, daß sie sich voll auf den beruflichen Erfolg konzentrieren (können), wie eine neue Publikation von Arbeitsmarktforschern berichtet (HPL).
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HBF-Volltext-Version
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Familienfreundlichkeit entwickelt sich zum Markenzeichen der deutschen Wirtschaft – das hat ihr (nicht nur) das Bundesfamilienministerium bereits vor zwei Jahren attestiert:
Unternehmen bauen familienfreundliche Maßnahmen deutlich aus
Immer mehr Unternehmen setzen auf familienfreundliche Angebote. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands der Personalmanager (BPM) in Kooperation mit dem Bundesfamilienministerium und dem Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“. In den vergangenen fünf Jahren haben drei Viertel der befragten Unternehmen ihre familienfreundlichen Maßnahmen deutlich ausgebaut.
Wer dem drohenden Fachkräftemangel entgehen will, muss umdenken. Frauen aber kann man nur für den Arbeitsmarkt gewinnen, wenn die Arbeitszeiten familienfreundlicher werden – für Frauen und für Männer.
Von Flora Wisdorff
Weiterführende Links
Fortbildung: Was Frauen im Job von Männern lernen können
Bildung: Deutschland gehen schon bald die Facharbeiter aus
Fachkräftemangel: Die neue Macht der Arbeitnehmer
Weibliches Potenzial: Wie Personalmanagement Fachkräftemangel stoppt
Der Fachkräftemangel bedroht Deutschland, und da sind Frauen der größte Schatz, den die betroffenen Arbeitgeber heben können. Frauen, die hier ausgebildet wurden, sind leichter zu integrieren als Zuwanderer, und meistens sind ihre Fachkenntnisse solide genug, um an die aktuelle Entwicklung Anschluss zu finden (…)
Eine aktuelle, unternehmensnahe Umfrage kann die beschriebene Familienfreundlichkeit der Wirtschaft jedoch nicht bestätigen. Im Gegenteil:
Offiziell schreiben sich immer mehr deutsche Konzerne das Thema Familienfreundlichkeit auf die Fahnen. Doch offensichtlich stecken dahinter oft leere Versprechen. Denn die Realität sieht anders aus.
Foto: picture alliance / Bildagentur-o
Von wegen Home-Office: 80 Prozent der Arbeitnehmer glauben, dass ihr Arbeitgeber sehr großen Wert auf die ständige Präsenz der Mitarbeiter am Arbeitsplatz legt
Familienfreundlichkeit ist bei vielen deutschen Unternehmen nur Fassade. Fast drei Viertel aller deutschen Arbeitnehmer haben laut einer Studie nicht das Gefühl, dass ihr Unternehmen viel für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tut, berichtet die “Bild am Sonntag”.
Lediglich 13 Prozent der befragten Bundesbürger meinen, dass ihre Firma dafür alle wesentlichen Leistungen anbietet. Jeder dritte Befragte befürchtet Karrierenachteile, wenn er familienfreundliche Leistungen in seinem Unternehmen in Anspruch nimmt.
80 Prozent der Befragten glauben, dass ihr Arbeitgeber sehr großen Wert auf die ständige Präsenz der Mitarbeiter am Arbeitsplatz legt. 70 Prozent der Arbeitnehmer sehen ihre Führungskräfte in puncto Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht als Vorbild an. 92 Prozent der Befragten geben an, dass sich die Familienfreundlichkeit im Unternehmen in den letzten zwölf Monaten nicht verbessert hat.33 Prozent der männlichen Befragten haben kein Vertrauen, mit ihrer direkten Führungskraft über das Thema Vereinbarkeit von Kindern und Karriere zu sprechen.
Jeder dritte Befragte befürchtete Karrierenachteile, wenn er familienfreundliche Leistungen in seinem Unternehmen in Anspruch nimmt. “Teilzeit ist ein absoluter Karrierekiller”, sagte der Zentraleuropa-Chef der Unternehmensberatung A. T. Kearney, Martin Sonnenschein. (…)
“Ein familienfreundliches Image scheint Unternehmen häufig wichtiger als gelebte Realität”, kritisierte Sonnenschein. (…)
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Für die Studie hatten das Beratungsunternehmens A.T. Kearney, das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) im September und Oktober 2013 insgesamt 1771 Arbeitnehmer repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Bildung befragt.
Industrienationen profitieren von der Globalisierung weitaus stärker als Schwellen- und Entwicklungsländer
Studie der Bertelsmann Stiftung: Deutschland gehört zu den größten Gewinnern / Globalisierungseffekte verantwortlich für 20 Prozent des Wachstums seit 1990
Foto: Sergey Nivens – Fotolia.com
Die Globalisierung hat während der vergangenen zwei Jahrzehnte vor allem den Wohlstand in den Industrienationen vermehrt. (….)
Deutschland zählt zu den größten Gewinnern der Globalisierung. Hinter Finnland, Dänemark und Japan hat Deutschland am stärksten von der weltweiten Verflechtung profitiert. So ließ die Globalisierung zwischen 1990 und 2011 das reale deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Durchschnitt jedes Jahr um rund 100 Milliarden Euro wachsen. Die zunehmende Verflechtung auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene war somit für etwa 20 Prozent des Wachstums der deutschen Volkswirtschaft verantwortlich. In Summe betrugen die BIP-Gewinne aus den Globalisierungseffekten in diesem Zeitraum rund zwei Billionen Euro. Das entspricht etwa 90 Prozent des BIP in 2011 oder durchschnittlich 1.240 Euro pro Kopf und Jahr. In der Rangliste der Globalisierungsgewinner folgen auf Deutschland die Schweiz, Österreich und Israel.
Gerade bei den Leistungsträgern/innen sind die Rahmenbedingungen derzeit so gestellt, daß sie sich voll auf den beruflichen Erfolg konzentrieren (können), wie eine neue Publikation von Arbeitsmarktforschern berichtet
Frauen in Berufen mit Perspektiven schieben die Familiengründung auf
Agnieszka Althaber und Michael Ruland
Kurz gefasst:
Berufe unterscheiden sich bezüglich der Beschäftigungsperspektiven, die sie erwerbstätigen jungen Frauen bieten. Die Untersuchung bestimmter Charakteristika von Berufen zeigt, dass die beruflichen Rahmenbedingungen für Frauen direkte Auswirkungen auf die Planung und Entscheidung zur Familiengründung haben. Frauen in Berufen mit guten Beschäftigungsperspektiven beim Arbeitsmarkteinstieg bekommen ihr erstes Kind deutlich später als Frauen in Berufen mit schlechteren Beschäftigungsperspektiven. Das hat Konsequenzen für das gelebte Modell der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und darauf, wie stark Frauen Abstriche im Berufsleben machen.
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Was sagt nun die Empirie? Unsere Analysen beruhen auf den Daten des Nationalen Bildungspanels, die wir mit Methoden der Ereignisdatenanalyse ausgewertet haben. Sie bestätigen weitgehend das zweite Szenario: Flexibilität in Berufen ist entscheidend. Frauen, die beim Arbeitsmarkteintritt in offene Berufe einsteigen, bekommen ihr erstes Kind im Schnitt 28 Monate früher als Frauen mit einem Einstieg in geschlossene Berufe. Allerdings entwickelt sich dieser Unterschied erst im Laufe der Zeit nach dem Arbeitsmarkteinstieg: Zu Beginn gibt es kaum einen Unterschied, aber mit zunehmender Dauer tritt die Differenz deutlich hervor und wächst weiter an. So haben fünf Jahre nach Beschäftigungsbeginn bereits ca. 30 Prozent der Frauen in offenen Berufen Kinder, bei Frauen in geschlossenen Berufen sind das ca. 25 Prozent. Zehn Jahre nach Beschäftigungsbeginn (die Mehrheit der Frauen ist dann zwischen 26 und 36 Jahren) haben ca. 50 Prozent der Frauen in offenen Berufen Kinder bekommen, bei Frauen in geschlossenen Berufen lediglich ca. 41 Prozent. Die Ergebnisse basieren auf Berechnungen eines Piecewise-Constant-Exponential-Modells, unter Berücksichtigung von weiteren individuellen Merkmalen wie Alter bei Beschäftigungsbeginn, Geschlecht, Geburtskohorte, Beschäftigungsform, Bildung.
Frauen in geschlossenen Berufen schieben die Familiengründung also trotz oder vielleicht auch aufgrund der besseren Beschäftigungsperspektiven erheblich auf. Die vergleichsweise hohe Flexibilität in offenen Berufen scheint das frühe Timing der Familiengründung zu bewirken. Die Ergebnisse weisen gleichzeitig darauf hin, dass diese Mütter eher in instabilen, geringer entlohnten und unsicheren Beschäftigungsverhältnissen arbeiten. Für die Paarkonstellation bedeutet dies, dass sie viel stärker auf die Rolle der Zuverdienerin verwiesen werden und somit auch stärker vom Einkommen ihrer Partner abhängig sind. Folglich geht das Modell der Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Frauen in offenen Berufen überwiegend mit erheblichen Abstrichen im Berufsleben einher. (…)
•Familienpolitik: DIE WIRTSCHAFT LOBT SCHWESIGS NEUES ELTERNGELD….Ziel müsse es sein, “dass Eltern den Kontakt zur Arbeitswelt schon während der Elternzeit gar nicht erst verlieren und vollzeitnahe Arbeitszeitmodelle unter dem Strich die Fachkräftepotenziale von Eltern besser heben”. Welt Online 22.03.14, 07:40