Wachsende Vermögens-ungleichheit in Deutschland:

Verzicht auf Kinder macht (materiell) reicher

HBF-AKTUELL, Tübingen 28. Februar 2014, erstellt 19:00 Uhr

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DIW Wochenbericht 26.02.14, Nr. 9/2014

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VERMÖGENSUNGLEICHHEIT

Anhaltend hohe Vermögensungleichheit in Deutschland

Von Markus M. Grabka und Christian Westermeier

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Alleinerziehende mit den geringsten Vermögen

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Um bei der Analyse der Vermögenssituation nach Haushaltstypen differenzieren zu können, wird im Folgenden statt des individuellen Vermögens der Erwachsenen das Pro-Kopf-Haushaltsvermögen betrachtet. Im Jahr 2012 verfügten Alleinerziehende mit zwei oder mehr Kindern mit knapp 21 000 Euro über das geringste Pro-Kopf-Nettovermögen (Tabelle 5). Lebt ein Alleinerziehender mit nur einem Kind zusammen, so steigt das Nettovermögen auf 35 000 Euro, es liegt aber immer noch signifikant unter dem eines Paarhaushalts mit nur einem Kind (rund 63 000 Euro). Auch bei den Paarhaushalten ist erkennbar, dass mit zunehmender Kinderzahl das Pro-Kopf-Vermögen sinkt. Bei zwei Kindern lag es 2012 bei etwas mehr als 50 000 Euro, bei drei und mehr Kindern nur noch bei 44 000 Euro. Im Gegensatz dazu besaßen (Ehe-)Paare ohne Kinder ein Vermögen von durchschnittlich 108 000 Euro. Das höchste Pro-Kopf-Vermögen mit 150 000 Euro wurde von alleinlebenden Männern im Alter von 60 und mehr Jahren gehalten. Hier ist davon auszugehen, dass viele bereits verwitwet sind und entsprechend Vermögen eines früheren Ehepartners geerbt haben. Bei der Gruppe der verwitweten alleinlebenden Männer lag das durchschnittliche Nettovermögen bei knapp 190 000 und damit um fast 80 000 Euro höher als bei verwitweten alleinlebenden älteren Frauen.

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