Bertelsmann Studie:

Kinder als sprudelnde Einnahmequelle des Staates

– Kinderlose als Profiteure

/ Provozierende Botschaft, aber (leider) untaugliche Datengrundlage

 

HBF-AKTUELL, Tübingen, 17. Januar 2014, erstellt 11:53 Uhr, Stand 14:15 Uhr

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Trotz der “dreistelligen Milliardenförderung” von Familien hierzulande ist der Kinderschwund nicht zu stoppen – so die vorherrschende Meinung in Politik, Medien und Öffentlichkeit. Tatsächlich sind Kinder für den Staat unterm Strich jedoch eine sprudelnde Einnahmequelle, wie eine heute veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung vorrechnet (HPL). Gerade in der Rentenversicherung sei die staatliche “Gewinnabschöpfung” bei Familien enorm (HPL). Das fördere systematisch die Entscheidung von Paaren gegen Kinder und verschärft damit die strukturelle Krise (nicht nur) der umlagefinanzierten Rentenversicherung, die gerade (wieder) wird für heftigen polit-medialen Streit sorgt (HPL).

Die Vorschläge der Bertelsmann-Experten zur leistungsgerechten Berücksichtigung der “Investition” in Kindererziehung und damit zur Verringerung der wirtschaftlichen Benachteiligung von Eltern im Vergleich zu Kinderlosen sind jedoch wenig effektiv (HPL).

Tatsächlich sind die gewählte Perspektive, die dadurch ermittelten Daten und Ergebnisse der Bertelsmann-Studie leider vollkommen ungeeignet, um die einschneidenden wirtschaftlichen Konsequenzen junger Paare bei der Entscheidung für oder gegen eigene Kinder angemessen darzustellen (HPL). Dazu bedarf eines anderen Blickwinkels, den nicht nur das Grundgesetz sondern auch das Bundesverfassungsgericht in mehreren Entscheidungen (vgl. z.B. HBF 2001) gewählt hat.

Damit dürfte sich die neue Studie der Bertelsmann Stiftung leider nur als gutgemeinter Beitrag zur notwendigen Debatte über die strukturellen Hindernisse bei der Umsetzung bestehender Kinderwünsche (vgl. z.B. HBF 13.01.14) in unserem Land entpuppen.

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